Der gute Mensch in der Hölle – Eine Parabel über Gleichgültigkeit und Verantwortung
Einleitung
Was macht einen Menschen wirklich „gut“? Ist es genug, sich nicht an Unrecht zu beteiligen – oder gehört mehr dazu? Eine eindringliche Parabel erzählt von einem Mann, der nichts Böses tat, aber auch nichts Gutes. Am Ende fand er sich an einem Ort wieder, an den er nie gehört hätte: in der Hölle.
Diese Kurzgeschichte zeigt, dass Gleichgültigkeit gegenüber Leid und Ungerechtigkeit nicht Neutralität ist, sondern eine Form der Mitschuld.
Die Parabel vom guten Menschen in der Hölle
Die Hölle war überfüllt. Noch immer stand eine lange Schlange vor dem Eingang. Schließlich kam der Teufel selbst heraus und rief:
„Es ist nur noch ein einziger Platz frei. Den bekommt der ärgste Sünder!“
Einer nach dem anderen trat vor, um seine Verfehlungen zu gestehen. Doch keiner schien dem Teufel schlimm genug, um den letzten Platz zu verdienen.
Schließlich entdeckte er einen Mann, der still und allein wartete. „Und Sie? Was haben Sie getan?“
„Nichts“, antwortete der Mann. „Ich bin ein guter Mensch. Ich habe geglaubt, die Leute stünden hier für Zigaretten an.“
Der Teufel runzelte die Stirn: „Aber jeder Mensch tut etwas. Was haben Sie getan?“
Der Mann erklärte:
- „Ich sah, wie Menschen verfolgt wurden – aber ich mischte mich nicht ein.
- Ich sah, wie Kinder hungerten und in die Sklaverei verkauft wurden – doch ich hielt mich fern.
- Ich sah, wie die Schwachen unterdrückt und die Armen zertreten wurden – aber ich tat nichts.“
„Absolut nichts?“ fragte der Teufel ungläubig.
„Nein, ich tat nichts“, erwiderte der Mann.
Da öffnete der Teufel die Pforte und sprach:
„Komm herein, mein Sohn. Der Platz gehört dir.“
Und er wich zur Seite, um den „guten Menschen“ nicht zu berühren.
Die Lehre hinter der Geschichte
Diese Parabel verdeutlicht: Untätigkeit angesichts von Leid ist keine Unschuld. Wer wegschaut, wenn andere leiden, macht sich mitschuldig.
- Nicht-Beteiligung ist nicht Neutralität. Schweigen unterstützt die Täter.
- Güte bedeutet Handeln. Nur aktiv helfen, schützen, eingreifen oder aufstehen für andere macht uns wirklich gut.
- Gleichgültigkeit ist gefährlich. Sie lässt Unrecht weiter bestehen.
Der „gute Mensch“ in dieser Geschichte ist ein Mahnmal für alle, die glauben, moralische Verantwortung könne man einfach durch Nichtstun erfüllen.
Bedeutung für unsere Zeit
Die Botschaft ist aktueller denn je. Ob in gesellschaftlichen Krisen, im Alltag oder im Umgang mit Mitmenschen:
- Wer Unrecht sieht und nichts tut, macht sich mitschuldig.
- Zivilcourage, Mitgefühl und aktives Handeln sind notwendig, damit Gerechtigkeit möglich wird.
- Wahre Güte bedeutet mehr als nur nicht böse zu sein – sie bedeutet, aktiv Gutes zu tun.
Fazit
Der „gute Mensch“ in der Hölle ist eine Parabel, die uns herausfordert: Reicht es wirklich, „nichts“ zu tun? Oder verlangt wahre Menschlichkeit, dass wir handeln, wenn andere leiden?
Die Geschichte zeigt: Nur wer Verantwortung übernimmt, lebt echte Güte.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
1. Was will die Parabel vom guten Menschen in der Hölle sagen?
Sie zeigt, dass Untätigkeit gegenüber Unrecht und Leid eine Form der Schuld ist. Wer nichts tut, macht sich mitschuldig.
2. Ist „nichts tun“ wirklich so schlimm?
Ja – denn durch Wegsehen können Unrecht, Unterdrückung und Leid bestehen bleiben. Schweigen unterstützt die Täter.
3. Warum lässt der Teufel den „guten Menschen“ hinein?
Weil seine Gleichgültigkeit schlimmer ist als viele Vergehen – er hätte handeln können, doch er entschied sich für Nichtstun.
4. Was können wir aus der Geschichte lernen?
Dass wahre Güte nicht nur im Vermeiden von Schlechtem liegt, sondern im aktiven Tun von Gutem.
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