Achtsamkeit: Der Indianer und die Grille
In einer Welt voller Hektik, Lärm und Ablenkungen fällt es uns oft schwer, die wirklich wichtigen Dinge wahrzunehmen. Wir hören vieles – und doch überhören wir das, was leise und unscheinbar ist. Genau darum geht es in einer kurzen, aber tiefgründigen indianischen Weisheitsgeschichte.
Die Geschichte vom Indianer und der Grille
Ein Indianer, der in einem Reservat lebte, besuchte seinen weißen Freund in der Großstadt. Er war verwirrt vom vielen Lärm, von der Hektik und von der schlechten Luft.

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Jetzt bei Amazon ansehenDie beiden gingen die Straße entlang. Plötzlich blieb der Indianer stehen und horchte auf.
„Hörst du die Grille zirpen?“, fragte er seinen Freund.
„Du musst dich täuschen. Hier gibt es keine Grillen. Und selbst wenn, man würde sie niemals bei diesem Lärm hören.“
Der Indianer ging ein paar Schritte weiter und blieb vor einem mit Efeu bewachsenen Haus stehen. Er schob die Blätter sanft auseinander – und tatsächlich: Dort saß eine Grille.
„Ja, gut, du hast die Grille gehört. Aber dein Gehör ist besser geschult als meines“, gab ihm sein Freund zu bedenken.
Der Indianer schüttelte den Kopf: „Nein, das Gehör eines Indianers ist nicht besser als das eines weißen Mannes. Ich werde es dir beweisen.“
Er griff in seine Tasche, holte eine Münze hervor und warf sie auf den Gehsteig. Sofort blieben mehrere Leute stehen und sahen sich suchend um.
„Siehst du, mein Freund – es liegt nicht am Gehör. Es liegt am Fokus unserer Aufmerksamkeit, was wir wahrnehmen und was nicht.“
Die Botschaft der Geschichte
Diese Geschichte lehrt uns, dass es nicht die äußeren Umstände sind, die bestimmen, was wir wahrnehmen, sondern unsere innere Ausrichtung.
👉 Wenn wir ständig auf Geld, Status oder Sorgen fixiert sind, hören und sehen wir nur das.
👉 Wenn wir uns auf die leisen Dinge konzentrieren – Natur, innere Stimme, kleine Zeichen des Lebens – öffnen wir uns für eine tiefere Erfahrung.
Achtsamkeit bedeutet, bewusst zu wählen, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten.
Achtsamkeit im Alltag üben
Die indianische Weisheitsgeschichte ist aktueller denn je. Sie erinnert uns daran, dass wir selbst entscheiden können, was wir wahrnehmen – und dass Achtsamkeit nicht nur ein Trend ist, sondern eine Lebenseinstellung.
Hier ein paar einfache Übungen:
- Den Tag bewusst beginnen
Nimm dir morgens fünf Minuten ohne Handy, nur mit dir selbst. Lausche den Geräuschen, spüre deinen Atem. - Fokus-Übung
Wähle eine Tätigkeit (z. B. Tee trinken, spazieren gehen) und widme dich ihr ganz bewusst, ohne Ablenkung. - Innere Prioritäten prüfen
Frag dich: Höre ich nur das „Klimpern der Münzen“ (Pflichten, Sorgen, Geld)? Oder gebe ich auch der „Grille“ (Freude, Stille, Natur) Raum? - Dankbarkeit praktizieren
Schreibe jeden Abend drei Dinge auf, die dir an diesem Tag aufgefallen sind und dich dankbar gemacht haben.
Fazit: Was hörst du – die Münze oder die Grille?
Die indianische Weisheit zeigt: Wir alle haben die Wahl, worauf wir unseren Fokus richten. Die einen hören nur das laute, schnelle, oberflächliche. Die anderen nehmen auch das Leise, Zarte und Wesentliche wahr.
👉 Achtsamkeit bedeutet, den Blick und das Ohr für das Wesentliche zu schulen – und sich nicht vom Lärm der Welt vereinnahmen zu lassen.
Vielleicht lohnt es sich, auch heute einmal genauer hinzuhören: Was sagt deine innere Grille?
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