Der Besitzer des Bogens – Gotthold Ephraim Lessing
„Der Besitzer des Bogens“ von Gotthold Ephraim Lessing ist eine kurze, aber tiefgründige Geschichte über Perfektion, Übertreibung und die Gefahr von Eitelkeit. Sie zeigt, dass das Streben nach äußerlicher Verschönerung ohne Rücksicht auf Funktion und Zweck fatal enden kann. Für Leser, die nach Lösungen, Denkanstößen oder Inspiration für den Umgang mit Perfektionismus suchen, bietet diese Geschichte wertvolle Einsichten.
Die Geschichte
Ein Mann hatte einen trefflichen Bogen von Ebenholz, mit dem er sehr weit und sehr sicher schoss, und den er ungemein wert hielt.
Einst aber, als er ihn aufmerksam betrachtete, sprach er:
„Ein wenig zu plump bist du doch! Alle deine Zierde ist die Glätte. Schade!“
Doch dem ist abzuhelfen; fiel ihm ein.
„Ich will hingehen und den besten Künstler Bilder in den Bogen schnitzen lassen.“
Er ging hin; und der Künstler schnitzte eine ganze Jagd auf den Bogen; und was hätte sich besser auf einen Bogen geschickt, als eine Jagd?
Der Mann war voller Freuden.
„Du verdienst diese Zieraten, mein lieber Bogen!“
Indem will er ihn versuchen; er spannt, und der Bogen – zerbricht.
Schlussgedanken
Lessing zeigt in dieser kleinen Parabel, dass übermäßige Verzierungen oder Eingriffe ohne Sinn und Zweck nicht nur unnötig, sondern sogar schädlich sein können. Oft ist es besser, das Wesentliche zu bewahren, statt alles zu verschönern oder zu überladen. Für alle, die nach praktischen Lebensweisheiten, Problemlösungen oder Reflexion über Perfektionismus suchen, ist diese Geschichte ein kurzer, aber einprägsamer Denkanstoß.
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