Gewusst wie – Die Kunst der richtigen Worte
Worte haben Macht. Sie können verletzen oder heilen, sie können Türen schließen oder öffnen. Oft liegt es nicht allein daran, was wir sagen, sondern vielmehr daran, wie wir es sagen. Eine alte orientalische Geschichte über einen Sultan zeigt, dass die Art der Kommunikation manchmal den Unterschied zwischen Strafe und Belohnung ausmacht.
Die Geschichte: Gewusst wie
Ein Sultan hatte geträumt, er verliere alle Zähne.

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Jetzt bei Amazon ansehenGleich nach dem Erwachen fragte er einen Traumdeuter nach dem Sinn dieses Traumes.
„Ach, welch ein Unglück, Herr!“, rief dieser händeringend aus, „Jeder verlorene Zahn bedeutet den Verlust eines deiner Angehörigen!“
„Was erlaubst du dir?“, schrie ihn der Sultan wütend an, „Was wagst du mir da zu sagen? Verschwinde!“ Und er gab den Befehl: „Fünfzig Stockschläge für diesen Unverschämten!“
Ein anderer Traumdeuter wurde gerufen und vor den Sultan geführt. Als er den Traum gehört hatte, rief er:
„Welch ein Glück! Welch ein großes Glück! Unser Herr wird alle die Seinen überleben!“
Da hellte sich das Gesicht des Sultans auf, und er sagte:
„Ich danke dir, mein Freund. Gehe sogleich mit meinem Schatzmeister und lasse dir von ihm fünfzig Goldstücke geben!“
Auf dem Weg sagte der Schatzmeister kopfschüttelnd:
„Du hast den Traum des Sultans doch auch nicht anders gedeutet, als dein Kollege!“
Der Traumdeuter lächelte und erwiderte:
„Merke dir, man kann vieles sagen, es kommt nur darauf an, wie man es sagt!“
Die Botschaft der Geschichte
Diese kurze Anekdote zeigt uns, dass Kommunikation mehr ist als Information. Oft entscheiden die Worte, die wir wählen, ob eine Botschaft angenommen oder abgelehnt wird.
Während der erste Traumdeuter die Wahrheit in harten Worten präsentierte, fand der zweite eine Formulierung, die Hoffnung schenkte und den Sultan positiv stimmte. Der Inhalt war derselbe – der Effekt jedoch vollkommen verschieden.
Was wir daraus lernen können
- Worte bewusst wählen: Nicht nur die Botschaft zählt, sondern auch ihr Tonfall und die Verpackung.
- Empathie zeigen: Versetze dich in dein Gegenüber – wie könnte er deine Worte aufnehmen?
- Konstruktiv statt destruktiv: Kritik oder schlechte Nachrichten lassen sich so formulieren, dass sie nicht verletzen.
- Positive Perspektiven betonen: Auch in schwierigen Situationen kann man den Blick auf Chancen und Lösungen lenken.
Fazit
Die Geschichte vom Sultan und den Traumdeutern erinnert uns daran, dass Kommunikation eine Kunst ist. „Gewusst wie“ – das ist die Fähigkeit, mit den richtigen Worten Brücken zu bauen, Verständnis zu schaffen und andere Menschen zu gewinnen.
Gerade im Alltag, in Beziehungen oder im Beruf kann die Art unserer Ausdrucksweise darüber entscheiden, ob wir Vertrauen und Respekt gewinnen oder Ablehnung und Konflikte erzeugen.
Worte können Türen schließen – oder sie weit öffnen.
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