Mutter bekommt kein Geld Kurzgeschichte zum Muttertag 20250216 140313 0000
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Kurzgeschichte zum Muttertag: Die unsichtbare Arbeit der Mütter

Mütter: Die stillen Heldinnen des Alltags

Mütter sind das Herzstück einer Familie. Sie kümmern sich um ihre Kinder, erledigen unermüdlich den Haushalt und sind rund um die Uhr für ihre Liebsten da. Doch ihre Arbeit bleibt oft unsichtbar – sie wird nicht bezahlt und selten anerkannt. Diese berührende Geschichte von Wilhelm Raabe zeigt eindrucksvoll, wie selbstverständlich die Arbeit einer Mutter genommen wird.


Die Kurzgeschichte: „Mutter bekommt kein Geld“

Auf der Straße begegnete mir frühmorgens oft ein munterer, fröhlicher Junge. Er trug für einen Bäcker die Brötchen aus. Eines Tages ließ ich mich in ein Gespräch mit ihm ein.

„Mit dem Austragen“, sagte der Knabe mit leuchtenden Augen, „verdiene ich schon ein gutes Stück Geld. Mein Vater, der in einer großen Tischlerei arbeitet, verdient freilich viel mehr.“

„Und was tut denn deine Mutter den ganzen Tag?“ fragte ich.

„Mutter“, sagte er, „die steht morgens als erste von uns auf und weckt mich, damit ich pünktlich wegkomme. Dann weckt sie meine Geschwister, die zur Schule müssen, und gibt ihnen ihr Frühstück. Sind sie fort, so wird Vaters Tasche zurechtgemacht und sein Frühstück hineingepackt. Inzwischen ist die kleine Luise aufgewacht, die erst zwei Jahre alt ist. Mutter muß sie waschen und anziehen. Dann macht Mutter die Betten, räumt auf und kocht Mittagessen. Und so geht es den ganzen Tag weiter.“

„Wieviel verdienst du denn?“ fragte ich weiter.

„Na – so ungefähr zehn Mark.“

„Und der Vater, wieviel bekommt der?“

„Hundert Mark und noch mehr.“

„Und was bekommt die Mutter für ihre Arbeit?“ fragte ich zuletzt.

Da sah mich der Junge groß an und fing an zu lachen. „Die Mutter“, sagte er, „die arbeitet doch nicht für Geld. Die arbeitet doch nur für uns den ganzen Tag!“

📖 Wilhelm Raabe (1831–1910)


Die unsichtbare Arbeit der Mütter: Ein Plädoyer für mehr Anerkennung

Diese Geschichte bringt eine erschreckende Wahrheit ans Licht: Mütter leisten tagtäglich unzählige Stunden unbezahlter Arbeit, und dennoch wird sie als selbstverständlich angesehen.

Muttertag: Ein Tag der Wertschätzung

Jedes Jahr am Muttertag nehmen wir uns Zeit, um unseren Müttern für ihre Liebe und Fürsorge zu danken. Doch reicht ein einziger Tag wirklich aus? In Wahrheit verdienen Mütter jeden Tag Anerkennung.

Die unbezahlte Arbeit einer Mutter umfasst:

✔️ Hausarbeit (Putzen, Kochen, Waschen)
✔️ Kinderbetreuung (Erziehung, Hausaufgabenhilfe, emotionale Unterstützung)
✔️ Organisation des Familienlebens
✔️ Pflege kranker Familienmitglieder

Würde man diese Tätigkeiten mit einem Gehalt versehen, käme eine Summe zusammen, die einem Vollzeitjob entspricht.

Wie können wir Müttern mehr Wertschätzung entgegenbringen?

Dankbarkeit zeigen – Ein einfaches „Danke“ kann viel bewirken.
Verantwortung teilen – Aufgaben gerechter aufteilen.
Geschenke mit Bedeutung – Zeit und Aufmerksamkeit sind oft wertvoller als materielle Dinge.
Mütter unterstützen – Entlastung anbieten, sei es durch Mithilfe im Haushalt oder Babysitten.


Schlussgedanke: Liebe ist unbezahlbar

Mütter geben ihr Bestes – nicht für Geld, sondern aus Liebe. Vielleicht ist der Muttertag der perfekte Anlass, um uns bewusst zu machen, dass ihre Arbeit das ganze Jahr über Anerkennung verdient.

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