Weihnachtsgedicht - Dezember von Erich KΓ€stner

❄️ Weihnachtesgedicht | Dezember | Erich KΓ€stner

DezemberΒ 

Das Jahr ward alt. Hat dΓΌnnes Haar.Β 
Ist gar nicht sehr gesund.Β 
Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.Β 
Kennt gar die letzte Stund.Β 

Ist viel geschehn. Ward viel versΓ€umt.Β 
Ruht beides unterm Schnee.Β 
Weiß liegt die Welt, wie hingetrÀumt. 
Und Wehmut tut halt weh.Β 

Noch wΓ€chst der Mond. Noch schmilzt er hin.Β 
Nichts bleibt. Und nichts vergeht.Β 
Ist alles Wahn. Hat alles Sinn.Β 
NΓΌtzt nichts, dass man’s versteht.Β 

Und wieder stapft der NikolausΒ 
durch jeden Kindertraum.Β 
Und wieder blΓΌht in jedem HausΒ 
der goldengrΓΌne Baum.Β 

Warst auch ein Kind. Hast selbst gefΓΌhlt,Β 
wie hold ChristbΓ€ume blΓΌhn.Β 
Hast nun den Weihnachtsmann gespieltΒ 
und glaubst nicht mehr an ihn.Β 

Bald trifft das Jahr der zwΓΆlfte Schlag.Β 
Dann drΓΆhnt das Erz und spricht:Β 
β€žDas Jahr kennt seinen letzten Tag,Β 
und du kennst deinen nicht.β€œΒ 

Erich KΓ€stnerΒ 

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